Am 14. Oktober habt ihr eure zweite EP „Delicious Noises“ veröffentlicht. Wie ist die Resonanz nach 6 Monaten Spotify und Co von eurer Musik? Wie lautet eure Bilanz?
Dalai Drama: Nachdem unsere Musik seit jeher ein Nischenprodukt war haben wir diesbezüglich keine großen Erwartungen gehabt. Wir würden lieber wieder live auftreten und den Pogo-Schweiß der Leute riechen, das wäre wieder eine schöne Resonanz. Um ehrlich zu sein sind wir unzureichend dahinter unsere Musik ernsthaft zu verbreiten.
Nichtsdestotrotz sind wir auf der ein- oder anderen Playlist gelandet. Unter anderem auf der „wesaveourmusic-allgaeu“, deren Ziel es ist sowohl die bekannten als auch unbekannteren Bands aus der Region in der Krise zu unterstützen.
Mit einer Mischung aus Hardcore und Punk habt ihr euch ein soannendes Genre ausgesucht, dass seine eigene Szene hat. Wie steht ihr muskalisch zu anderen Genre?
Dalai Drama: Wir haben nie über ein Genre nachgedacht, frei nach dem Motto: Art in a frame is like an eagle in a birdcage! Bei uns stand immer der Spaß und die Leidenschaft an der Musik im Vordergrund, deshalb wollten wir uns nie einem Genre unterordnen.
Einflüsse reichen von Jazz, Funk, Hip Hop, Dubstep, Drum n Bass bis hin zu Hardcore, Djent und exteme Metal. Was wir dann daraus machen könnte man am ehesten als experimentellen, progressiven Hardcore bezeichnen.
Habt ihr schon weitere neue Songs geplant? Gibt es da schon Gerüchte?
Dalai Drama: Nachdem Dennis (Bass/Vocals) und André (Gitarre) eine überproduzierende, musikalische Eingebungsfabrik sind, gehen die Ideen eigentlich nie aus. Bei jeder Probe, die in letzter Zeit leider eher selten stattfindet, wird an einer neuen Idee gefeilt. Den beiden sind tatsächlich keine Grenzen gesetzt und lassen daher kontinuierlich Neues vom Stapel!
Wie geht ihr beim Song schreiben vor? Spielt das normale Leben eine große Rolle?
Dalai Drama: Die Texte für die Songs schreibt Janosch (Drums/Vocals) und der Wahnsinn im normalen Leben spielt dabei meist eine Rolle.
Nachdem wir uns musikalisch auf der härteren Schiene bewegen, spiegelt sich der Alltagsfrust in den Texten wider: Wir müssen als Menschheit endlich anfangen Dinge und Vorgänge zu hinterfragen und wieder mündig werden, das ist die Hauptbotschaft.
Wie kam es zu eurem Bandnamen?
Dalai Drama: Den hat sich Janosch im Alter von 16 Jahren ausgedacht, als er erfuhr, dass der Dalai-Lama Geld von der CIA bezieht, um den bewaffneten Kampf politisch zu unterstützen. Mit dem Namen wollen wir den deutlichen Widerspruch Zwischen Frieden und Gewalt zeigen.
Was können eure Fans im Jahr 2020 von euch erwarten? Gibt es Auftritte?
Dalai Drama: Hoffentlich. Diese Frage leiten wir an das bayerische Staatsministerium weiter. 2 mussten wir schon absagen. Jetzt hoffen wir natürlich darauf, dass irgendwann wieder etwas absehbar und damit planbar ist, um danach mit einer euphorisierten, ausgehgeilen Crowd feiern zu können. Was unsere Fans jedoch ab sofort abgreifen können ist ein Corona-Paket mit T-Shirt , Sticker und CD zum Sonder-Seuchenpreis. Für die zukünftigen Auftritte haben wir in jedem Falle einige Überraschungen im Petto.
Wo seht ihr euch in 10 Jahren?
Dalai Drama: Hm, da sind wir alle jenseits der 40 und werden weiterhin an unseren musikalischen Projekten arbeiten. Wenn die Welt bis dahin nicht untergeht, dann werdet ihr uns als Fast-Opas in Jugendhäusern und auch auf größeren Bühnen als Support von diversen Genre-Heroes zocken sehen – das hoffen wir zumindest.
Weitere Infos über die Band findet ihr auf Instagram