Im Juni erschien die neue Single „eisamstiel“, die gleich durch die Decke ging, weil Spotify sie in die New Music Friday Playlist packte. Was ging in dir vor, als du davon erfahren hast?
MELE: Ich habe mich auf jeden Fall sehr darüber gefreut. Das ist eine Anerkennung für das, was man macht und das ist natürlich immer schön. Wir haben auf jeden Fall als Band am 7. Juni noch ein Konzert gespielt und direkt darauf angestoßen.
Kurz darauf landete die Single auch noch für mehrere Wochen in der Deutschpop Playlist, wodurch über 30.000 Hörer auf die Musik aufmerksam wurden. Wie siehst du die Lage der Streaming-Anbieter? Sind die Reichweite und die Aufmerksamkeit gestiegen?
MELE: Ich glaub nicht, dass Spotify alleine im Normalfall verantwortlich für eine Weltkarriere ist, dazu müssen schon mehrere Faktoren stimmen, aber Spotify kann einen unterstützen und unter die Arme greifen und der Song wurde natürlich ungefähr 10 Mal so oft gehört, wie ohne die Playlists. Also dafür bin ich schon sehr dankbar.Allerdings denke ich, dass es eine gute Mischung aus Livekonzerten, Promotion und Spotify sein muss, um langfristig auch was zu erreichen.
Wie kam es zu diesem Front-Cover?
MELE: Einer der Produzenten, Nick Höser, hatte die Idee mit dem Eis und dass man darauf Ski fährt und ich fand das ziemlich witzig. Der richtige Stil war mir aber auch wichtig, deshalb hab ich da mit verschiedenen Leuten zusammengearbeitet, Eugen Snabel und Elif Batman, und wir vier haben dann sozusagen zusammen das Cover fertig gemacht.
Schaut man sich Fotos in den sozialen Medien an, hat man den Eindruck, dass man mit dir ein Menge Quatsch machen kann. Wie würdest du dich selbst als Person beschreiben?
MELE: Ich würde sagen, dass ich ein sehr intuitiver, impulsiver Mensch bin. Beim Musikmachen und auch privat. Ich hör auf mein Bauchgefühl und immer, wenn ichs nicht tu, läufts auch sofort schlecht. Humor und Mut sind mir auch sehr wichtig. Ich bin direkt und spreche alle Sachen direkt an, Unklarheiten kann ich überhaupt nicht ertragen. Das verbindet uns in der Band auch.
Pass diese Beschreibung auch zu den Songs? Wie stark identifizierst du die Musik mit dir?
MELE: Wir als Band versuchen, die Dinge, die uns wichtig sind, auch in der Musik zu transportieren. Dass man Angst haben darf, aber nicht feige sein soll. Dass man andere Menschen wahrnimmt und Konflikten nicht aus dem Weg geht.
Wir mögen es kühl und direkt, aber trotzdem - egal, wie kacke alles ist - muss man auch über alles lachen können, sonst wird das Leben wirklich unerträglich. Und diese Herangehensweise wollen wir immer textlich und musikalisch in unseren Songs unterbringen.
Wir wollen natürlich auch erwähnen, dass MELE immer als Band auftritt. Wie geht ihr an das Songwriting heran? Wie sieht so ein typischer Tag als Band aus?
MELE:Meistens ist es so, dass ich die Texte schreibe. Eigentlich immer alleine, manchmal hol ich mir aber auch andere Songwriter*innen dazu. Ich habe dann oft schon eine Akkordfolge und Melodie im Kopf, aber das richtige Arrangement und die Soundwelt kommt dann mit der Band. Wir sind eigentlich ziemlich fokussiert, wenn wir uns treffen, weil wir immer viel schaffen wollen. Aber natürlich hängen wir auch einfach so viel zusammen rum. Es muss ja nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich einfach cool miteinander sein.
Stimmlich könnte man sagen, es geht in Richtung Mia, Jennifer Rostock, Juli oder ähnliche Künstler. Hast du Vorbilder solcher Bands oder würdest du dich mit denen auf keinen Fall vergleichen wollen?
MELE: Juli war auf jeden Fall meine größte Inspiration so zwischen 9 und 12 würde ich sagen. Da habe ich eigentlich ausschließlich Juli gehört, deshalb kann es natürlich sein, dass sich da n bisschen was eingeschlichen hat.
Als Vorbild würde ich die Band aber nicht unbedingt bezeichnen und auch sonst gibts eigentlich niemand, den ich jetzt als Idol nennen könnte. Ich find aber alle Künstlerinnen, die du genannt hast, super.Im Moment hör ich viel Drangsal, Fabian Römer und Enno Bunger. Ist zwar eigentlich ein bisschen zu gefühlsbetont für mich, aber ich mag die Texte und den Vibe.
Wie bist du zur Musik gekommen und was wäre dein absoluter Traum?
MELE: Eigentlich habe ich immer nur gern gesungen und mit 16 dachte ich mir dann, dass man ja nur durchs Singen irgendwie nicht so viel erreichen kann. Deshalb habe ich mich dann dazu gezwungen einen eigenen Song zu schreiben. Es ist wirklich unfassbar witzig diesen Song heutzutage zu hören. Dann habe ich irgendwie einfach immer mal wieder was geschrieben und erst so mit Anfang 20 habe ich dann angefangen richtig viele Songs zu schreiben und wollte unbedingt auf die Bühne. Mein Traum wär es bei jedem Konzert mehr Menschen vor als auf der Bühne zu haben, die die Texte mitsingen und Fanshirts tragen. (lol)
Laut unseren Informationen soll im Herbst/Winter die nächste Single erscheinen. Kannst du darüber schon mehr verraten?
MELE: In der Single gehts um familieninterne, intime Beziehungen. Aber keine Angst, nicht zu nahe Verwandte. Und die große Frage, wie man erkennt, ob das, was man fühlt, die große Liebe ist oder durch nur die Hormone mit einem durchgehen.
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