Mulberry Sky ist ja gewissermaßen im Blind Date-Verfahren entstanden, nachdem Catherine über Social Media Musiker für eine Band gesucht hat. Was stand denn in der „Kontaktanzeige“ drin und was war für die anderen dann der Auslöser, sich zu melden?
Mulberry Sky: Die „Anzeige“ damals sah so aus:
Es ging uns wohl allen ziemlich gleich zu dieser Zeit. Wir hatten alle Lust auf eine neue Band. Dom und Lucky dachten sich, nachdem sie Catherines Aufruf gelesen hatten, beide „Ach, da könnte ja was draus werden“. Und als Dom dann Simon angesprochen hatte, ob er nicht Schlagzeug in einer neuen Formation spielen möchte, war er auch sofort Feuer und Flamme.
Sehr schnell hattet ihr dann einen ersten Demo-Song am Start - „Golden Suit Problems“. Wie seid ihr dafür an das Songwriting herangegangen? Hat einer erstmal die Federführung übernommen oder habt ihr direkt den Schreib-Draht zueinander gehabt?
Mulberry Sky: Wir nennen unsere Songwriting-Sessions gerne liebevoll unsere „Magic Moments“. Unser Songwriting passiert sehr intuitiv und ja, wir schreiben unsere Songs zusammen. Um die Texte kümmert sich meist Catherine und dann entstehen die Songs ganz einfach während des Jammens. Die Instrumente finden zusammen, Catherine singt einen ihrer Texte dazu und schon ist ein neuer Song geboren. Wir nehmen alle unsere Bandproben auf, damit auch nichts verloren geht. Danach machen wir uns dann an den Feinschliff der Songs.
Apropos Demo-Songs, ihr habt letztes Jahr davon ja so einige veröffentlicht, aber nicht alle haben es auf eure Debüt-EP geschafft, so z.B. das oben genannte „Golden Suit Problems“ Nach welchen Kriterien habt ihr da entschieden und bei welchem Song war es am schwersten, ihn nicht mit drauf zu nehmen?
Mulberry Sky: Ehrlich, es war total schwer, die Songs für die EP auszusuchen. Immerhin hätten wir tatsächlich Material für mindestens ein Album gehabt. Dennoch haben wir ganz bewusst entschieden, erstmal „nur“ eine EP mit fünf Songs zu veröffentlichen, auch wenn uns die Auswahl der Songs wirklich schwergefallen ist! Ziel war es eigentlich, erstmal eine Visitenkarte abzuliefern und damit unseren Facettenreichtum zu zeigen. Im Hinblick auf die aktuelle Corona-Lage ist unsere Entscheidung rückblickend auch gut gewesen. So haben wir jetzt noch fertiges Material, das wir bei der nächsten Produktion aufnehmen können, wenn wir uns wieder treffen können. Wahrscheinlich würden sich unsere Songs „Creature“ und „Golden Suit Problems“ noch echt gut auf der EP machen, sie sind ja aber nicht aus der Welt.
Welchen Song haben Mulberry Sky eigentlich als allerersten live gespielt? Und welchen spielt ihr inzwischen am liebsten live?
Mulberry Sky: Unser allererster Song auf unserer allerersten Setlist war B.I.T.N.B., also „Black is the new black“. Der gibt einem so richtig schön viel Energie für den Gig und baut schon mal zu Beginn des Sets richtig genial Spannung auf. Zum Thema „Live“ sei noch gesagt, dass wir tatsächlich leider erst zwei Mal gemeinsam aufgetreten sind. Corona hat uns da ganz schön ein Schnippchen geschlagen und uns sind schon einige Gigs ins Wasser gefallen.
Klar, so geht es gerade allen Bands, aber für uns ist es einfach besonders ärgerlich, weil es als absolute Newcomer nicht besonders leicht ist, an Gigs zu kommen. Wir waren wirklich mächtig stolz auf unsere Liste an Auftritten, die wir uns trotzdem für 2020 erarbeitet haben. Das ist Vertriebsarbeit, die wirklich nicht zu unterschätzen ist. Welchen Song wir live am liebsten spielen ist schwer zu sagen, mal sehen wie sich das entwickelt, sobald wir wieder auf die Bühne können!
Nochmal zurück zum Songwriting. Die Songs klingen ja sehr unterschiedlich. Wolltet ihr von Anfang an so breitgefächert klingen oder ist das einfach Zufall? Kommen da ggf. auch unterschiedliche musikalische Einflüsse und Erfahrungen zum Tragen?
Mulberry Sky: Ja, die Songs klingen unterschiedlich und das ist super! Was wir auf gar keinen Fall wollen, ist, in eine Schublade gesteckt zu werden oder einen „Einheitsbrei“ abzuliefern. Schon recht früh in unserer Bandgeschichte hat sich herausgestellt, dass jeder unserer Songs für sich selbst steht – und für uns fühlt sich das genau richtig an. Ein Song muss sich für uns einfach gut anfühlen, dann ist er perfekt für uns. Man darf auch gespannt sein, was da noch so nachkommt.
Eure EP habt ihr komplett in Eigenregie realisiert und „Knock Knock!“ muss sich vom Sound her definitiv nicht hinter guten Produktionen verstecken. Wer von euch hat da das Händchen für Mix & Master und woher kommt dieses Talent?
Mulberry Sky: Das ist wirklich ein tolles Kompliment, vielen lieben Dank! Wir haben das große Glück, dass unser Schlagzeuger Simon eine Ausbildung in dem Bereich genossen hat und auch ein professionelles Home-Studio zur Verfügung stellen kann. Dom und Lucky haben auch schon Studioerfahrung und alles Weitere hat sich dann einfach toll entwickelt!
“Knock Knock!“ wird euch wahrscheinlich des Öfteren mal Vergleiche mit Formationen wie Blues Pills einbringen, da ihr viel Blues Rock mit drin habt. Inwieweit habt ihr euren Sound schon gefunden oder könnt ihr euch auch vorstellen, dass Mulberry Sky in ein paar Jahren komplett anders klingt?
Mulberry Sky: Puh, schwierige Frage! Erstmal ehrt uns der Vergleich mit den Blues Pills total, denn die machen sehr erfolgreich wirklich tolle Musik! Vielleicht stimmt es auch, dass man einige unserer Songs vielleicht mehr in diese Richtung Blues Rock einordnen kann. Unter unserem bisher noch unveröffentlichten Material (das wir teilweise schon live gespielt haben) sind aber auch noch Nummern, die in ganz andere Richtungen, z.B. in das Thema „Country Rock“, hineinschnuppern oder etwas jazziger sind. Wir wollen uns da aktuell gar nicht festlegen, sondern machen einfach genau das, worauf wir eben Lust haben. Klar ist aber, dass wir uns im Bereich Rock bewegen und es wohl meistens ein wenig „bluesig“ zugehen wird.
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