…gibt es natürlich nicht. Erfolg ist eine subjektive Sache, ebenso die Frage, ob eine bestimmte Art von Musik gut oder schlecht ist hängt von Parametern ab, die auch für sich selbst jeder subjektiv festlegt. Um da mal ganz subjektiv ein Beispiel zu nennen: Helene Fischers „Atemlos“ ist ein Hit; Dieser Song hat viel Umsatz generiert und ist extrem bekannt. Finde ich den Song deshalb gut? …naaaah. Begeistern tut er mich nicht, auf der anderen Seite denke ich aber auch nicht, dass ein solcher Kollektivhass gegen deutschen Schlager oder im speziellen gegen Helene Fischer sinnvoll, produktiv oder gerechtfertigt ist. Aber ich schweife ab.
Disclaimer: Dieser Artikel setzt voraus, dass du schon ein oder zwei Songs geschrieben hast und langsam ein Gefühl für deine musikalische Handschrift entwickelst. Aber auch komplette Neueinsteiger sind herzlichst willkommen!
Du willst wissen, wie eure Songs noch besser werden? Hier gibt es 3 Punkte zum Einstieg:
Punkt 1: Frag nach! – und damit meine ich nicht innerhalb der Band zu diskutieren welcher Part wie lang sein soll oder welche Akzente wie genau gesetzt werden. Frag nicht deine Familie – es sei denn die steht deiner Musik genauso kritisch gegenüber wie meine Mutter bei mir; Von den Songs die ich schreibe findet sie meistens einen von zehn richtig gut. – aber da kann sie mir auch ganz genau sagen warum das so ist. Frag lieber Bekannte, oder Freunde die dir nicht so nahestehen, wie deine beste Freundin „Gefällt dir der Song?“ „Was fehlt dir in dem Song?“ …oder auch mal ganz frei raus: „Ey man, ich find den Song eigentlich schon cool, aber der zündet einfach nicht! Hörst du vielleicht woran das liegt?“ Womit wir direkt zum nächsten Punkt kommen.
Punkt 2: Stelle dich aufrichtig konstruktiver Kritik und höre aufmerksam zu! Wir Musiker sind Künstler. Für unsere eigene Wahrnehmung setzen wir natürlich den höchsten Anspruch an uns selbst, sind die härtesten Selbstkritiker auf diesem Planeten und WEHE jemand wagt es, unsere Werke in Verruf zu bringen! Wer sind denn schon die Konsumenten?! Die haben keine Ahnung von Musik und was wir hier leisten! – ganz genau. Die „Konsumenten“ sind aber dein größtes Wachstumspotenzial als Künstler, denn sie wissen immerhin ganz genau was IHNEN gefällt und sie denken in ganz anderen Bahnen – vielleicht brechen sie deine Denkmuster auf, denn sie haben eine ganz andere Beziehung zu deiner Band als du selbst.
Ich weiß, der Schritt Kritik aufrichtig zuzulassen ist kein leichter – erst recht nicht am Anfang. Aber wenn zum Beispiel auch Kommentare laut werden wie „Der Song hat mir richtig gut gefallen!“ Tu dir selbst und deinem Fan was Gutes und frag nach.
„Wieso genau dieser Song?“ Du bekommst wertvolle Informationen über das, was deine Fans bewegt und deine Fans fühlen sich dir Nahe denn du schenkst Ihnen etwas Kleines, was sie sich nicht im Online-Shop kaufen können: Zeit, die du damit verbringst mit ihnen zu sprechen! Gerade auch, wenn ein Fan konstruktive Kritik äußert, stärkt es deine Fanbindung, wenn es dich interessiert, was deine Fans über dich denken.
Punkt 3: Erforsche deine Zielgruppe! …denn gerade in der heutigen Fülle an Genres, die hier tagtäglich durch die Gegend tingeln, ist die Aussage „Wir machen etwas völlig neues, so eine Musik habt ihr noch nie gehört!“ grundsätzlich extrem hoch gepokert – und umso größer die Enttäuschung wenn es heißt „Ihr klingt doch aber wie Band ABC“.
Stell dir die Frage: Welche Künstler beeinflussen die Musik von meiner Band? Kenne ich Menschen, die diese Künstler gut finden? Ja? – GEIL! Sprich‘ mit ihnen über diese Künstler und was sie fasziniert! (Das gibt grade unter langjährigen Freunden manchmal auch interessanten Gesprächsstoff dann by the way…) Auch aus sowas kannst du lernen!
Und wenn du zum Beispiel selbstbewusst sagen kannst, „Meine Band macht Pop Punk. So ‚n bisschen wie Blink 182 früher.“ gibst du deinen Fans etwas Konkretes, worauf sie sich einstellen können, wenn sie deine Musik noch nie gehört haben. - das minimiert das Risiko einer Enttäuschung durch zu hohes Pokern â la „WIR SCHAFFEN EIN NEUES GENRE!“
Wenn du diese Schritte verinnerlichst, bist du viel mehr mit dem Umfeld um deine Musik im Gespräch – du bekommst viel öfter neue Denkanstöße und kannst in einem ganz anderen Tempo wachsen: Denn die Zeit die du statt Netflix zu gucken und Pizza zu futtern damit verbringst, dich mit Menschen zu unterhalten macht dich nicht nur zufriedener und neugieriger, sie fungiert quasi als ein indirekter Turboantrieb in den Momenten, wo du dich mit deinem Instrument mit deiner Musik auseinandersetzt.
NOW, MAKE YOUR CHOICE!
a) …das klingt dir alles zu sehr nach Business und „wir machen jetzt Musik für Kunden?“ Tja. Das stimmt ein Stück weit, aber du wolltest ja wissen, wie du einen du näher an deinen nächsten Spotify Hit kommst und nicht, wie du die Musikwelt veränderst…
Sorry for disappointment, Umtausch ausgeschlossen!
b) …das klingt dir zwar alles zu sehr nach Business und Fabrik, aber du verstehst den Ansatz? Das willst du jetzt noch mit deinem kreativen Geist ausfüllen und gierst jetzt schon nach dem nächsten Gedankenblitz, wie du dieses Wissen in deinen Songs künstlerisch verwirklichen kannst? Good news for you: Marcel hat gesagt, ich darf weiterschreiben!
Let’s talk about Songwriting #1
Let’s talk about Songwriting #2
Let’s talk about Songwriting #3